Demographischer Wandel in Groß-Zimmern - Bürgermeisterkandidat Mark Pullmann im Gespräch mit Vertretern des Seniorenheims “Gersprenz”
Der Bevölkerungsanteil älterer Menschen nimmt auch in Groß-Zimmern stetig zu. Für eine Kommunalpolitik, die darauf abzielt, dieser Tatsache Rechnung zu tragen, liegt u. a. in der Sicherung der Lebensqualität älterer Menschen eine bedeutende Zukunftsaufgabe. Mit dem Ziel, diese Aufgabe zu meistern und das kommunalpolitische Handeln auch nach den Lebensrealitäten älterer Menschen auszurichten, stellt die enge Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Seniorenheimen und kommunalpolitischen Entscheidungsträgern eine zentrale Ressource dar. Vor diesem Hintergrund traf sich Bürgermeisterkandidat Mark Pullmann mit Vertretern des Seniorenheims “Gersprenz”, um vor Ort zu erfahren, wo konkreter Handlungsbedarf besteht.
Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - von denen ein beachtlicher Anteil bereits seit Eröffnung des Hauses vor 20 Jahren dabei ist - sehen insbesondere in der Corona-Pandemie einen Faktor, der das Leben im Haus maßgeblich verändert hat. So halten sich zahlreiche Bewohner auch nach den Lockerungen fast nur noch auf ihren Zimmern auf. Dazu kommt viel Bürokratie, die die Zeit der Mitarbeitenden “am Bewohner” weiter einschränkt.
Die Betroffenen leiten daraus ein klares Anliegen an die Kommunalpolitik ab: Die Anzahl an Arbeitsplätzen im Haus muss erhalten bleiben, um gerade im Sinne der Bewohner das soziale Miteinander aufrechterhalten zu können. Auch im Hinblick auf die immer älter werdende Bevölkerung hätte ein Rückgang an Personal fatale Folgen für die Betreuungssituation in Groß-Zimmern.
Mit welchen Herausforderungen sowohl Bewohner als auch Betreuer tagtäglich konfrontiert werden, erfuhren Astrid Geiß, Vorsitzende des Sozialausschusses, und Mark Pullmann nach Abschluss des Austauschs nochmals anhand eines sogenannten Alterssimulationsanzugs. Ein solcher Anzug ermöglicht es, sich zumindest physisch in den Körper eines ca. 80-jährigen Menschen hineinzuversetzen und u. a. durch 40 kg Zusatzgewicht alltägliche Hürden älterer Menschen authentisch nachzuempfinden.
Alles in allem bewertet Pullmann das Treffen “insbesondere durch die persönlichen Einblicke und den konstruktiven Austausch als absoluten Gewinn für alle Beteiligten”. Auf dieser Grundlage verblieben er und die Verantwortlichen des Seniorenheims dabei, auch zukünftig in einem engen Verhältnis zusammenarbeiten zu wollen - denn dem demographischen Wandel könne nur gemeinsam Rechnung getragen werden.