Pressemitteilung Staatsminister Manfred Penz zur Sparkasse Dieburg

„Eigenständigkeit unserer starken Sparkasse Dieburg erhalten“

Bereits seit einigen Monaten wird öffentlich über die mögliche Zusammenlegung der Sparkasse Dieburg und der Sparkasse Darmstadt debattiert. Der Landtagsabgeordnete für den Altkreis Dieburg und langjährige stv. Vorsitzende des Verwaltungsrates der Sparkasse, Manfred Pentz, hatte im Frühjahr eher nebenbei von bereits vorangeschrittenen Plänen und Gesprächen erfahren und forderte seitdem Aufklärung vom Vorstand.

Nach Monaten der Diskussion und einer gründlichen Abwägung, spricht sich Pentz nunmehr gegen eine Übernahme der Sparkasse Dieburg durch die größere Stadtsparkasse Darmstadt aus. „Es geht bei der geplanten Zusammenlegung um eine Entscheidung von grundlegender Dimension für unsere Region. In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich unzählige Gespräche geführt. Mit dem Landrat, Bürgermeistern und Kommunalpolitikern, mit Verantwortlichen der Sparkassen, aber vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kundinnen und Kunden der Sparkasse Dieburg. Dies hat mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass die Eigenständigkeit der Sparkasse Dieburg erhalten bleiben muss.“

Die Sparkasse Dieburg hat aktuell eines der besten Geschäftsjahre ihrer Geschichte erreicht. Sie ist beim Jahresgewinn immer unter den TOP 5 der 48 Sparkassen in Hessen & Thüringen und in Bezug auf die Bilanzsumme eine mittelgroße, sehr stabile Sparkasse. In diesem Zusammenhang sagt Pentz: „Für mich steht fest: Die Sparkasse Dieburg ist bestens aufgestellt, hochsolvent und stabil. Der Vorstandsvorsitzende Markus Euler konnte mich bis heute nicht überzeugen, welche Notwendigkeit oder welche zwingenden Vorteile in einer Übernahme durch die Sparkasse Darmstadt bestehen. Die skizzierten Vorteile sind eine reine Wette auf die Zukunft. Eine Zusammenlegung wird kurz- und mittelfristig Mehrkosten und Spannungen entstehen lassen. Dem stehen kaum nennenswerte positive Effekte entgegen. Hier bahnt sich eine Entwicklung an, wie wir sie bei den Fusionen der Volksbanken in der Region erlebt haben. Leidtragende waren da vor allem die Kunden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine solche Entwicklung wollen wir für die Sparkasse Dieburg auf keinen Fall.“

„Auch wenn der Vorstandsvorsitzende Euler von Standorterhalt und Jobgarantien spricht, stehen diese Versprechen unter dem Vorbehalt, dass sich die Fusionspläne rechnen – den Wert einer Jobgarantie erleben wir aktuell bei Volkswagen.“

Pentz sagt weiter: „Kommunale Sparkassen und Genossenschaftsbanken waren nicht nur der Stabilitätsanker in der Finanzkrise, sie bilden auch die stabilsten Säulen der europäischen Finanzwirtschaft. Die Sparkasse Dieburg hat in ihrer mehr als 175-jährigen Geschichte Vertrauen bei den Kunden in der Region aufgebaut. Der persönliche Kontakt und der wohnortnahe Bankschalter sind ein Markenkern, den die Sparkasse Dieburg von einer Großbank unterscheidet. Unsere Sparkasse ist nicht nur ein Teil der Daseinsfürsorge, sie ist auch Heimat und ein Teil unserer Identität im Altkreis Dieburg. Viele Menschen in meiner Region haben sich über die Möglichkeit gefreut, wieder ein „DI“-Kennzeichen auf ihren Autos zu haben. Die Leute wollen Eigenständigkeit, Identität und Regionalität. Warum sollten wir die Sparkasse Dieburg zugunsten einer zentral aufgestellten Stadtsparkasse aufgeben?“

Pentz fordert den Vorsitzenden des Vorstandes dazu auf, die Pläne von der Tagesordnung zu nehmen. „Ich möchte nicht, dass wir unsere Identität und einen Großteil der Mitspracherechte und Entscheidungskompetenzen unserer Städte und Gemeinden aufgeben. Vor allem besteht keine Notwendigkeit, etwas übers Knie zu brechen und Entscheidungen zu treffen, die man später bereut. Ich erinnere mich leidvoll an die damalige Diskussion zum Neubau des Krankenhauses Groß-Umstadt am jetzigen Standort und den Verlust des Rochus-Krankenhauses in Dieburg.“